Auf den König!
(mit freundlicher Genehmigung – aus der Zeitschrift Jugendschach 10/2014)
Schachmatt – diesen Begriff benutzen Erwachsene oft, wenn nichts mehr geht. Er kommt vom Schachspielen. Und weil am Freitag, 1.August, in der Stadt Tromso in Norwegen die 41. Schacholympiade startet, hat Chefreporter Paul sich das Spiel genauer abgeschaut.
Ist Schach schwer zu lernen?
Nein, eigentlich nicht. Da gibt es viele Vorurteile – Schach als Denkspiel für Mathegenies und Überflieger und so. Alles Quatsch! Man muss am Anfang einmal verstehen, wie sich die verschiedenen Figuren bewegen und was das Ziel des Spiels ist: mit seiner Armee den gegnerischen König so anzugreifen, dass er nicht mehr ausweichen kann – schachmatt! Das geht jedenfalls schneller als so manches Brettspiel, das Spiel des Jahres geworden ist und erst losgehen kann, wenn sich die ganze Familie durch eine dicke Spielanleitung geplagt hat. Klar, man kann sich immer verbessern. Schach ist nämlich so vielseitig, dass man immer neue Dinge entdecken kann. Stell Dir mal vor: es gibt mehr mögliche und regelgerechte Stellungen auf dem Schachbrett als Atome im Weltall – irre, oder nicht?
Wer hilft mir am Anfang?
Es gibt viele gute Einführungsbücher für Kinder, und ein tolles und oft ausgezeichnetes Computerprogramm. Das heißt „Fritz und fertig“. Da lernt man eingebaut in eine spannende Geschichte alles Wichtige und kann gegen den Computer spielen. In vielen Schulen gibt es auch Schach-AGs. Vielleicht kennen Deine Eltern die Regeln.
Muss ich in einen Verein?
Nein, natürlich nicht. Du kannst mit Deinen Freunden spielen, mit Deinen Geschwistern, gegen einen Schachcomputer – die haben die passende Stufe für jede Spielstärke, und man kann sogar einstellen, dass sie Fehler machen. Jetzt kommt ein großes ABER. Im Verein macht Schach nämlich besonders Spaß. Bestimmt ist einer in Deiner Nähe. Du brauchst nicht ängstlich sein, weil da so viele Erwachsene sind, ganz im Gegenteil. Die freuen sich total, wenn Kinder oder Jugendliche Spaß am Schach haben und helfen auch gerne mit Tipps. Viele Vereine bieten besonderes Training für Kinder und Jugendliche an. Im Verein kannst Du dann eine super Erfahrung machen: Was meinst Du, wie cool es ist, als Kind oder Jugendlicher gegen einen Erwachsenen zu spielen – und zu gewinnen. Und das passiert oft. Das erregt dann im Verein großes Aufsehen und geht runter wie Butter – Ehrenwort!
Ist Schach ein Einzelsport?
Sowohl als auch. Es gibt viele Einzelturniere – die nennt man Open -, auf denen jeder für sich spielt. Aber besonders spannend ist es, wenn der Verein als Mannschaft antritt. Da spielt immer ein Spieler Deiner Mannschaft gegen einen Gegner der anderen Mannschaft. Meistens besteht eine Mannschaft aus auch Spielern. Es gibt sogar eine Schachbundesliga. Egal ob Einzel oder Mannschaft: Du wirst schnell merken, wie bunt das Schachspielervolk ist. Du kannst gegen Männer und Frauen spielen, Kinder oder Alte, Behinderte oder Nichtbehinderte. Schach kennt keine Schranken.
Hilft Schach in der Schule?
Klar doch, es gibt viele Studien, die das eindeutig zeigen. Studien? Ja, das heißt, dass Wissenschaftler sich lange mit der Frage beschäftigt haben. Ergebnis: wer regelmäßig Schach spielt, kann sich besser konzentrieren, wird besser beim Lösen von Problemen. Na, das müsste doch auch Deine Eltern überzeugen, Dir bei den ersten Schritten etwas zu helfen.