Liebe Schachjugend!
Aus einem Newsletter der Deutschen Schachjugend habe ich zwei Beiträge entnommen, die ich sehr wissenswert und interessant finde – lest selbst!
Chessy erklärt Schachregeln – 50-Züge-Regel, Berührt-Geführt und „aktive“ Schiedsrichter/innen
Chessy: Hey, warte mal kurz. Ich hab heute deine Partie gesehen, da hast du und dein Gegner ja ganz schön viele Züge gesammelt. Mit wie vielen Zügen habt ihr die Partie beendet? 140??? Konntet ihr die Partie noch ausspielen oder hat die 50-Züge-Regel gegriffen?
Was ist denn die 50-Züge-Regel? Hab ich noch nie von gehört.
Chessy: Diese Regel besagt, dass wenn 50 Züge lang kein Bauer gezogen und keine Figur geschlagen wurde, der Spieler am Zug Remis reklamieren kann. Ihr sollt ja keine 200 Züge mit eurem König machen müssen damit irgendwann die Uhr den Sieg bestimmt.
Ah! Also so ähnlich wie bei einer dreifachen Stellungswiederholung? Da muss ja auch reklamiert werden. Was passiert eigentlich wenn niemand der Spielenden Remis nach 50-Züge-Regel bzw. dreifacher Stellungswiederholung reklamiert?
Chessy: Sehr gute Frage! Wie gesagt, es soll vermieden werden, dass auf der Uhr und nicht auf dem Brett die Entscheidung fällt. Deshalb hat man irgendwann mal bestimmt, dass, zusätzlich zu 50-Züge-Regel, die Schiedsrichter die Partie Remis erklären müssen, wenn entweder die Stellung sich fünf Mal wiederholt hat oder aber 75 Züge ohne Schlagen und Bauernzug ausgeführt wurden.
Also brauch ich mir keine großen Sorgen machen wenn ich die Regel mal vergessen sollte, da dann die Schiedsrichter aktiv werden…bei so vielen Regeln kann das bestimmt mal passieren.
Chessy: Da hast du völlig Recht, selbst der amtierende Weltmeister, Magnus Carlsen, hat in Zeitnot schon mal falsch gegriffen und gegen die Schachregeln verstoßen. Ein Beispiel hab ich mal im Internet gesehen. Da hat Magnus eine Figur gegriffen und auf ihr Zielfeld gesetzt. Sofort ist ihm dann aufgefallen, dass das ein schlechter Zug wäre und er hat kurz nach dem Loslassen wieder nach der Figur gegriffen um sie auf ein anderes Feld zu setzen. Das haben natürlich der Gegenspieler und der Schiedsrichter nicht zugelassen.
Das kenn ich. Das ist die Berührt-Geführt-Regel. Wenn ich meine Figur anfasse, muss ich sie auch ziehen und wenn ich die einmal auf einem Feld loslasse, wo sie regulär hinziehen kann, dann muss ich die da auch stehen lassen und kann die dann nicht nochmal woanders hinziehen oder eine ganz andere Figur ziehen. Das ist auch gut so wenn du mich fragst, sonst würde bestimmt der eine oder andere ständig antäuschen eine Figur zu ziehen nur um den Gegner zu ärgern.
Chessy: Völlig richtig erklärt, super. Nun muss ich aber auch weiter, wenn du möchtest können wir uns nächstes mal über regelwidrige Züge und ihre Folgen unterhalten. Ich hab von meinen Schiedsrichtern gehört, dass sie da selbst bei den Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften auch schon mal tätig werden mussten.
(Ihr erinnert Euch? Im vorigen Jahr fand eine große Schachveranstaltung auf dem Wilhelm-Hamacher-Platz statt, als Chessy uns besucht hat).
Fairplay immer und überall!
Mit unserem Onlineangebot wollen wir vor allem Spaß und Freude am Schach vermitteln. Umso ärgerlicher ist es, dass es trotzdem Teilnehmende gibt, die auch beim Onlineschach betrügen. Der DSJ Vorstand hat dazu klar Stellung bezogen:
Unsere Gesellschaft lebt vom fairen Miteinander. Besonders gilt dies für den Sport. Ohne Regeln, ohne Akzeptanz der Regeln, dem Einhalten der Regeln kann der faire Wettkampf nicht stattfinden!
Für die Deutsche Schachjugend ist der faire Umgang miteinander ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Sportes. Dies gilt für alle Formen des schachsportlichen Vergleichs. Schachvereine bieten wir auf unserer Webseite eine Vereinbarung zum Fairplay an mit der sie sich auch zum Fairplay bekennen können.
Bleibt fair, wo immer und gegen wen immer ihr spielt!
(Wir haben schon im vorigen Jahr die Fair-Play-Vereinbarung der DSJ unterstützt und eine Vereinbarung unterschrieben, weil wir für ein faires Spiel und einen fairen Umgang miteinander eintreten).
Es grüßt Euch alle – Ewald