Martin Bentlage und Mario Mathies, sein Teampartner aus der Grundschule, nahmen im November am Schulschach-Kongress in Knechtsteden teil. Die beiden besuchten verschiedene Workshops und sammelten zahlreiche Impulse für den Unterricht. Unter anderem nahmen sie an Angeboten wie „An Herausforderungen wachsen“, „Schach und Mathematik“ und „Schach-AG als Denkfabrik in der Grundschule“ teil — eine Mischung aus pädagogischen und schachlichen Schwerpunkten, die sich besonders gut auf den Schulbetrieb übertragen lässt.
Der Kongress, der vom 7. bis 9. November 2025 im Norbert-Gymnasium Knechtsteden stattfand, war mit rund 130 Teilnehmenden der bisher bestbesuchte seiner Art. Vertreten waren Gäste aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Finnland und den Niederlanden. Neben einem Rundgang durch die historische Klosteranlage standen am ersten Abend eine Podiumsdiskussion sowie ein kostenfreies Schülertraining für etwa 60 junge Schachtalente auf dem Programm.Begrüßt wurde beispielsweise Fußball-Legende Marco Bode, der das Schulschach in Bremen durch das Programm „Schach macht schlau!“ aufgebaut hat, Artur Jussupov, international bekannter Großmerister und Tigersprung-Buchautor, Walter Rädler, bekannt nicht durch sein Engagement im Schulschach und seine Schachjugend-Newsletter, und viele andere Persönlichkeiten.
Im Laufe des Wochenendes ergaben sich viele interessante Gespräche. Besonders schön war die Begegnung mit GM Philipp Schlosser und Bernd Emmelmann. Am Kongressabend saßen Mario, Martin, Philipp und Bernd gemeinsam am Tisch — und es dauerte es nicht lange, bis ein Schachbrett auf dem Tisch stand.
Es gab viel Gesprächsstoff. Philipp nutzte den Moment, um eine legendäre Partie zu zeigen: Edward Lasker (der Bruder von Emmanuel) gegen Thomas, gespielt 1912 in London. Am Brett sagte Philipp die ersten Züge an (Holländisch mit f5) und zeigte das überraschende Damenopfer auf h7. Martin sollte die Partie von dort aus (zunächst im Kopf) bis zum Matt zu Ende spielen. Hier die Stellung vor dem Damenopfer, es geschah also 11. Dxh7.
Lasker – Thomas, 1912 nach 10… De7? Weiß opfert mit 11.Dxh7. Die Aufgabe war: Führe die Partie zu Ende, ohne die Figuren zu berühren (durch Ansagen), und führe erst dann die Züge aus. Hinweis: Hier wird der schwarze König bis auf die weiße Grundlinie getrieben. Am Ende des Artikels ist die gesamte Partie als Lösung zu finden.
Der Kongress zeigte, wie breit das Themenfeld Schulschach ist: Von pädagogischen Fragestellungen, Austausch der Schachschulen und Trainer bis hin zu methodischen Unterrichtsideen bot das Programm eine Fülle an Anregungen. Für Mario und Martin war das Wochenende nicht nur fachlich wertvoll, sondern auch eine Gelegenheit, neue schachbegeisterte Menschen kennenzulernen und das eigene Netzwerk zu erweitern.
Mit vielen neuen Ideen ging es am Sonntag zurück in den Schulalltag. Die zahlreichen Anregungen werden ihnen viele Ideen geben und dazu beitragen, in der Schule das Schachangebot zu erweitern.
An dieser Stelle noch einmal ein großer Dank an die Organisatioren um Jörg Schulz für die hervorragende Organisation.
Im nächsten Jahr findet der Schulschachkongress in Hamburg statt – auch diesen werden die beiden sicherlich nicht verpassen. Vielleicht ergibt sich ja dann ein gemeinsames Wochenende auch für Schachklub-Mitglieder…
Für weitere Informationen ein Beitrag auf der Schachjugend-Seite hier.
Die gesamte Partie von Lasker gegen Thomas:






