Troisdorfer gewinnt KKS-Herbstopen

Nach dem Erfolg beim Jubiläumsopen wollten Maxime Hallen und ich (Jean-Pierre Fuß) an unseren Erfolgen anknüpfen. Hierfür ging es am darauf folgenden Wochenende nach Köln zum KKS der wieder ein sehr schönes Turnier direkt am Barbarossaplatz ausrichtet. Während Maxime an 13 gesetzt in einem recht ausgeglichenen Mittelfeld zu finden war, gehörte ich an 5 gesetzt in den erweiterten Favoritenkreis, jedoch sollten die Plätze an der Sonne (oder der nicht ausschaltbaren Heizung) nicht an den Topgesetzten Jörg Raasch (2165DWZ) und Nelson Strehse (2008 Geboren! 2180DWZ) vorbeigehen.

In Runde 1 sollte es eigentlich keine Überraschungen geben, jedoch war es eher zum schmunzeln, denn mitten in der Runde kam (bereits vor Rundenbeginn erwähnt) eine große Getränkelieferung, die vom Ausrichter nicht mehr storniert werden konnte, also liefen 6-7 Mann unzählige Male rein und wieder raus, ehe der Fokus wieder auf das wesentliche gerichtet werden konnte. Maxime und ich konnten beide unsere Eröffnungswahl gut ausnutzen und unsere Gegner Positionell überspielen.

Maxime hat das “undankbare“ Los mit dem an zwei gesetzten Jörg Raasch gezogen und sehr gut gegen gehalten, jedoch kam er mit einem minusbauern und den Problemen ins Endspiel ungleichfarbiger Läufer, was der Routinierte Gegner souverän nutzt. Leider wirkt dieses Endspiel auch auf die darauf folgende Partie nach, bei welcher er ebenfalls keine gute Endspielbehandlung zeigt und vom gegnerischen König überrannt wurde.

Runde 4 & 5 habe ich wenig mitbekommen, wodurch ich hier leider nur berichten kann, das Maxime auch wenn teilweise Glücklich (laut Erzählungen) noch 2 Siege erkämpfen konnte.

Währenddessen konnte ich meinen Gegner in Runde 2 bereits früh in sehr große Probleme bringen und hatte lediglich mit der eigenen Ungeduld zu kämpfen, wodurch die Partie anstelle von circa 2, 4 Stunden dauert. Meine neu dazu gewonnene Endspielstärke konnte mich am Ende zum Sieg führen.

Zur dritten Runde standen die ersten “Top-Duelle“ an, allen voran das 1.Brett Fuß-Strehse, was absolut dem Namen gerecht wurde. Nach 20 Zügen fanden wir uns in einer sehr taktischen Stellung, die aus dem Torre-Angriff resultiert ist wieder.

(1) Fuß-Strehse nach Zug 23, Weiß am Zug gewinnt

(2) Fuß-Strehse nach Zug 31, Weiß am Zug holt entscheidenden Vorteil

(3) Fuß-Strehse nach Zug 45, mit welcher Idee spielt Weiß auf Sieg?

Diagramm 1: Sf6+! Kh8 2.Th3! Auf gxf6 folgt 2.Tg3+! und der Turm auf e4 fällt.

Diagramm 2: Sf4! Und der Turm hat nach h3 keine Felder und durch g3 fällt die Qualität. Auf Te4 folgt Kf3 f5 h3 Lxe3 Sg6!

Diagramm 3: Eine sehr interessante Stellung, in welche ich 10 von meinen verbliebenen 15min investiert hatte, leider mit dem falschen Plan. In dieser Stellung ist der h5 Bauer nicht von Bedeutung, weshalb man Txc3 Kxg7 und Tc4! Spielen muss. Der Turm hemmt die Bauern auf a und b, weshalb diese viel zu langsam sind und der h Bauer von weiß läuft.

Nachdem ich große Chancen liegen ließ, wurde es am Ende leider nur ein Remis gegen dem Top-Gesetzten Nelson Strehse. Frisch ausgeschlafen durfte ich am nächsten morgen gegen brutalen Angriffsspieler Stefan Arlt ran und dieser gab sogar eine Qualität für seinen Angriff. In einer schwierigen Stellung nahm ich mir 40min für einen Zug und konnte die beste Fotsetzung finden um meinen Gegner zu überspielen und mit 3,5Punkten aus 4 Partien dem Turniersieg sehr nah zu sein.

Doch es gibt noch zwei weitere Spieler, die 3,5 Punkte erreichen konnten, Jörg Raasch(2165DWZ) und Nachwuchstalent Yusuf Amini (1856DWZ). Das “Losglück“ war auf meiner Seite?! Runde 5 sorgte an Brett 2 für das eigentliche Top-Duell Jörg Raasch gegen Nelson Strehse, während die “Nebenattraktion“ Fuß gegen Amini hieß.

Das einzige Problem war die Buchholz, welche alles andere als auf meiner Seite war. Also musste egal wie ein Sieg her.

An Brett 2 wurde sich früh auf Remis geeinigt, wodurch das Augenmerk voll und ganz auf das Spitzenbrett gerichtet war, denn hier wird der Turniersieger ausgespielt!

Mein Gegner konnte kurz nach der Eröffnung den Vorteil des Läuferpaars ergattern und das im absolut warsten Sinne des Wortes, er hat das Läuferpaar gegen mein Springerpaar. Das läuft alles andere als gut für mich, vor allem da ich dann auch noch ein Remisangebot erhielt, was nach Blicken auf Tabelle und die Partien meiner vorherigen Gegner keine Option ist. Alles oder nichts!

(4) Fuß-Amini nach Zug 15

Mein Vorteil die Bauern! Denn diese sind ein absolutes Problem für schwarz, Schwächen auf e5 und c5 schreien förmlich danach, das sich Springer dort reinsetzen. Aber einfach ist anders. 15Züge und beidseitige Zeitnot später unterlief meinem Gegner ein verheerender Fehler, wodurch er mir direkt ins Matt lief.

Turniersieger Jean-Pierre Fuß! hieß es gegen 20Uhr.

Auf Platz 2 folgte Jörg Raasch (4Punkte) vom KKS gefolgt von David Ray Sarmiento (4Punkte) vom SV Lingen.